„In Christus liegen verborgen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis.“ Kolosser 2,3

Vom Kirchenjahr her leben wir in der Zeit des Ostergeschehens – der Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus und dem Pfingstfest – der Ausgießung des Heiligen Geistes. Die Bedeutung dieser Geschehen ist allein vom Wissen, vom Verstand nicht fassbar. Eine lebendige Beziehung zu Gott, also im Herzen getroffen und betroffen zu sein, kann uns die Tür zur Erkenntnis und Weisheit in Jesus öffnen.

Dietrich Bonhoeffer schreibt: „Weisheit ist etwas anderes als Wissen, Verstand und Lebenserfahrung. Weisheit ist das Geschenk, den Willen Gottes in den Aufgaben des Lebens zu erkennen.“

Das kann und will Gott uns immer wieder schenken durch den Heiligen Geist, es soll wachsen in unserem Herzen und dann Verstand und Entscheidungen prägen. Das kann unser Leben in der Corona-Pandemie betreffen, in unserem Verhalten den notwendigen Maßnahmen gegenüber. Das kann uns helfen im Umgang mit Konflikten in der Gemeinde oder auch in unserem persönlichen Umfeld. Auch im Gebet für alle, die Regierungsverantwortung tragen und Leitungsämter ausüben ist Erkenntnis des Willens Gottes notwendig.

Einen humorvollen Beitrag las ich dazu in einem Kalenderblättchen. Übrigens: Auch Humor kann Weisheit sein.

Verlorene Schätze

Ein armer Jude findet eines Tages eine Geldbörse mit 700 Talern. Am Gemeindezentrum liest er einen Anschlag, dass ein reicher Jude seine Geldbörse verloren hat und dem Finder 50 Taler zahlen will. Der Mann freut sich und bringt dem Reichen die Börse. Doch der bereut schon sein Versprechen, einen Finderlohn zu zahlen. „Wie ich sehe, hast du dir schon den Finderlohn heraus genommen, denn in meiner Börse befanden sich 750 Taler.“ Der arme Jude will das nicht gelten lassen und bringt die Sache vor den Rabbi. Der hört sich in Ruhe beide Standpunkte an. „Ich glaube dir, dass in deiner Börse 750 Taler waren.“, sagt er zu dem Reichen, „Aber ich glaube auch dem Finder. Sonst hätte er die Börse gar nicht zurück gebracht. Daher kann diese Börse nicht von dir sein.“ Der Rabbi gibt dem Armen die 700 Taler mit der Bitte, sie aufzubewahren, bis sich der meldet, der 700 Taler verloren hat, und wenn nicht, mag er sie behalten.

Ursula Hornickel