Psalm 77

In was für einer misslichen Lage befindet sich der Schreiber dieses Psalms, Asaph, wohl?! Schon zu Beginn des Psalms kann man tief in den Zustand seiner Seele schauen: „Ich rufe zu Gott und will schreien […].“ „Meine Seele will sich nicht trösten lassen.“. Auch wenn wir nicht wissen in welcher Situation sich Asaph befindet, ist sie doch so herausfordernd, dass er am liebsten schreien möchte und seine Seele sich auch durch nichts trösten lässt. Er stellt sich sogar ernsthaft die Frage: „Wird denn der Herr […] niemals wieder gnädig sein? Ist's denn ganz und gar aus mit seiner Gnade […]?“

Vielleicht befindest du dich gerade auch in einer persönlich herausfordernden Situation. Vielleicht ist sie nicht so intensiv wie die Asaphs, vielleicht ist sie es aber doch. Fakt ist, das wir alle harte und schwere Zeiten kennen, ganz egal, ob wir uns derzeit in so einer befinden oder im Moment alles gut aussieht. Da diese „Heiligungszeiten“ uns allen bekannt sind, können wir alle von Asaph lernen, wie wir mit ihnen umgehen können. Er schreibt: „Und ich sage: Ich will das erleiden, die Änderungen, welche die rechte Hand des Höchsten getroffen hat.“ Er trifft eine Entscheidung: Ich will das erleiden! Entscheide auch du dich dafür, die Schwierigkeiten aus Gottes Hand zu nehmen, wenn es sein Wille ist. Bete: „Herr, wenn diese Situation dein Wille ist, dann nehme ich sie aus deiner Hand. Bitte schenk mir die nötige Kraft da durchzugehen. Aber wenn es nicht dein Wille ist, dann nimm es bitte hinweg oder zeig mir, was ich ändern muss.“

Asaph fährt fort: „Ich will gedenken an die Taten des HERRN; ja, ich gedenke an deine Wunder aus alter Zeit, […]“. Er erinnert sich zurück an die Wunder die der Herr schon getan hat. Welche Wunder hat der Herr schon in deinem Leben getan? Welche Wunder Gottes hast du schon von anderen Menschen gehört? Wie WUNDERbar hat Gott die Schöpfung geschaffen? Von welchen Wundern hast du in seinem Wort schon gelesen? Erinnere dich ernsthaft daran zurück! Im ersten Moment, wenn man sich in einer schwierigen Zeit befindet, fällt es enorm schwer sich an Gottes getane Wunder zu erinnern, doch es beginnt auch hier, wie bei Asaph, mit einer Entscheidung: Ich will! Wenn wir uns dazu entscheiden, fangen wir an, unsere jetzigen Umstände mit Gottes Augen zu sehen. Wir erinnern uns daran, dass Gott unbeschreiblich groß ist und das er ein „Gott [ist], der Wunder tut“ (V.15). Und wenn Gott schon so oft Wunder getan hat, dann kann er es auch jetzt tun, in meiner Situation! Meine Unmöglichkeiten sind für IHN kein Hindernis!

Erinnern wir uns ausführlich an das, was Gott schon alles Herrliches getan hat, erkennen wir noch etwas Zweites: Gerade unsere jetzige Situation ist Gottes Weg mit uns. Sein Weg führt nun einmal nicht immer auf geraden, schönen Wegen, sondern manchmal mitten „durch das Meer“ und „durch gewaltige Fluten“ (V.20). So fühlen sich harte und schwere Zeiten für uns an. Wir können in diesen Zeiten oft „Gottes Fußstapfen nicht erkennen“ (V.20). Dennoch ist das Gottes Weg mit uns. Und wir dürfen darin zur Ruhe kommen, dass Gott uns auch in diesen Zeiten, wo wir nicht weiter und manchmal nicht ein noch aus wissen, trotzdem führen wird „wie eine Herde“ (V.21).

Sei darin gesegnet

Lukas