Unter dem Schirm Gottes

Neulich habe ich eine Hochzeitskarte für unsere Nichte geschrieben, auf der vorn zwei Fingerfiguren (Finger mit aufgemalten Gesichtern) unter einem Schirm zu sehen waren. Das fand ich ein sehr passendes Bild, zumal es in der Bibel eine entsprechende Stelle dazu gibt:

„Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht zu dem Herrn: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe.“ Psalm 91, 1+2

Diese Verse haben mich zum Nachdenken über das Bild des Schirmes angeregt und einige Gedanken möchte ich hier mit euch teilen. Ein Schirm ist ja in erster Linie dazu da, dass etwas an ihm abprallt, was mir schaden kann, etwa Regen, Schnee oder Sonne. Er ist Schutz vor etwas, was mir momentan nicht gut tun würde. Gott weiß, was unnötig oder schlecht für mich ist, wo negative Einflüsse lauern und was mich zweifeln oder lau werden lässt im Glauben. Deshalb stellt er seinen Schutz und Schirm zur Verfügung. Wir alle kennen Schirme, die nicht viel taugen. Aber Gottes Schirm ist aus echt gutem Material: aus Allmacht und grenzenloser Liebe und Hingabe. Sein Schirm bedeutet Bewahrung, Trost, liebevolle Korrektur und Segen. Sein Schirm ist da, auch wenn ich ihn bei „Sturm“ kaum spüren kann. Er fliegt nicht einfach so davon. Die Verben dieser beiden Verse (aus verschiedenen Übersetzungen)

drücken gut aus, welcher mein Part bei der ganzen Sache ist: den Kontakt zu Gott suchen und in seinem Einflussbereich bleiben. Wobei wir sicher auch über das Wunder staunen dürfen, dass Gott auch dann seinen Segen und Schutz über uns breiten kann, wenn wir uns auf irgendeine Weise von ihm entfernen. Immer wieder bin ich fasziniert von der bildhaften Sprache der Bibel, weil sie verdeutlicht, wie unser Gott ist. Ich wünsche uns, dass dieses Bild vom Schirm aus Psalm 91 uns ein echter Mutmacher wird im Alltag und ganz besonders, wenn der Blick auf die Zukunft uns Sorgen macht.

Bleibt beschirmt, eure Katrin