Andacht März 2024

Liebe Geschwister, liebe Freunde!

In einigen Tagen ist Ostern! Aus diesem Grund möchte ich auf eine Begebenheit eingehen, die sich im Vorfeld des Leidens und Sterbens des Herrn Jesus ereignet hat.

Unmittelbar vor der Gefangennahme und der Kreuzigung des Herrn Jesus kommt er noch einmal mit seinen Jüngern zu einem gemeinsamen Abendmahl zusammen (Matthäus 26,20ff). Im Verlauf dieses Zusammenkommens sagt Jesus seinen Jüngern voraus, dass sie sich alle von ihm abwenden werden. Petrus beteuert dem Herrn daraufhin im Übereifer, dass er ihn niemals verlassen würde (Vers 33). Doch Jesus, der jeden Menschen kennt und dem der Fortgang der Dinge bereits bekannt ist, sagt zu ihm: „Wahrlich, ich sage dir: In dieser Nacht, ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.“ Weiter lesen wir im Vers 35: „Petrus sprach zu ihm: Und wenn ich mit dir sterben müsste, werde ich dich nicht verleugnen. Das Gleiche sagten auch alle Jünger.“

Petrus kann zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen, welchen Hohn, welche Schmach und welche Schmerzen der Herr in naher Zukunft erleiden muss. Schließlich ist es erst ein paar Tage her, dass er mit seinem Herrn unter Jubel- und Freudenrufen der Bevölkerung in Jerusalem eingezogen ist. Kann sich die „Volksseele“ so schnell ins Gegenteil verkehren? Petrus glaubt in seiner Selbstüberschätzung, dem Herrn überall hin folgen zu können. Als Gott in Person kennt Jesus aber alle menschlichen Züge und Schwachheiten und weiß, dass Petrus sein Versprechen nicht halten wird.

Sehr schnell erkennt Petrus am Herrn Jesus was es heißt, verachtet zu sein und verspottet zu werden. Er sieht mit an, wie der Herr gefangen genommen wird und vor den höchsten jüdischen Gerichtshof geschleppt wird. Dort treten etliche falsche Zeugen gegen ihn auf und der Hohepriester und sein Rat beschließen seinen Tod. Die Meinung des Volkes über ihn hat sich seit Palmsonntag schnell geändert. Er wird von Menschen aus dem Volk geschlagen und verhöhnt. Die Jünger haben ihn zu diesem Zeitpunkt bereits alle verlassen. Nur einer befindet sich noch in der Nähe: Petrus. Aber auch der möchte nach Möglichkeit nicht erkannt werden, um nicht das gleiche Prozedere über sich ergehen zu lassen. In den Versen 69-75 von Matthäus 26 wird uns berichtet, dass Petrus 3x von umherstehenden Menschen als Jünger erkannt wird, dass er jedes Mal lügt und behauptet, Jesus nicht zu kennen. Nach der 3. Verleugnung kräht ein Hahn und alles trat genau so ein, wie es der Herr Jesus prophezeit hatte. Uns wird berichtet, dass sich Petrus daraufhin zurückzieht und bitterlich weint. Petrus hat seine eigene Schwachheit erkannt und zeigt nun Reue für seine Verlogenheit, welche ihm der Herr schon vorausgesagt hatte.

Das Erkennen von Schuld und diese zu bereuen, ist der erste Schritt, um wieder mit Gott ins Reine zu kommen. Erkennen wir das Handeln eines Petrus manchmal auch in uns? Geht es uns auch manchmal so, dass wir dem Herrn in unseren Gebeten Treue schwören und versprechen, uns an sein Wort zu halten? Und vielleicht ertappen wir uns nach nur kurzer Zeit wieder dabei, Dinge zu tun, die Gott nicht gefallen. Was sollen wir dann machen? Sollen wir den Kopf in den Sand stecken und uns sagen: „Wir sind schwache Menschen und werden es Gott sowieso niemals recht machen können?“ Sicher nicht, denn dann werden wir uns immer weiter von ihm entfernen. Ich denke, wir sollten in solchen Augenblicken auf das Verhalten von Petrus sehen und in übertragenem Sinne „bitterlich Weinen“. Das heißt: wir sollen unsere Übertretung bereuen und den Herrn um Vergebung bitten. Gott möchte, dass wir alle Dinge mit ihm klären und er möchte mit uns in Einklang und Gemeinschaft sein. Petrus stand in seiner Verleugnungssituation schwach und allein da. Pfingsten hatte noch nicht stattgefunden und somit war auch der Heilige Geist noch nicht auf die Christen ausgegossen worden. Im Gegensatz zu Petrus haben wir mit unserer Bekehrung den Heiligen Geist empfangen und dieser ist uns nach Johannes 14,15ff als Beistand gegeben. In seiner Kraft ist es uns möglich, unserer sündigen Natur zu widerstehen. Wir müssen ihm nur genügend Platz in unserem Leben, Denken und Tun einräumen. Auch das wird uns nur in Schwachheit gelingen, aber wir sollten uns immer wieder auf Gott einlassen und unsere Sünden und Verfehlungen vor ihn bringen, denn wir haben seine Zusage aus 1. Johannes 1,9: „Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.“

Ich wünsche allen ein gesegnetes Osterfest! euer Torsten