Dieser Vers ist kein Kinkerlitzchen-Vers. Kein Vers nur für schöne Tage, wenn alles prima lauft. Dieser Vers, diese Aufforderung ist geistliches Schwarzbrot.
Wenn wir uns die Umstände anschauen, in denen dieser bekannte Vers steht, sehen wir, dass das ganze Volk Israel weinte, als es nach dem Neuaufbau der Jerusalemer Stadtmauer am Neujahrstag die Worte des Gesetzes hörte — überführt von der eigenen Sünde und es gleichzeitig Gottes Gerechtigkeit und Gnade erkannte: die Wegführung nach Babylon war die gerechte Folge ihrer Gottlosigkeit gewesen, ihre Rückkehr nach Jerusalem und in das verheißene Land Gottes unverdiente Gnade. Tiefe Trauer und echte Bekümmertheit erfasste das ganze Volk. In diese Situation hinein spricht Nehemia: „Geht hin, esst Fettes und trinkt Süßes und sendet Teile davon auch denen, die nichts für sich zubereitet haben; denn dieser Tag ist unserem Herrn heilig; darum seid nicht bekümmert, denn die Freude am HERRN ist eure Stärke!“ Dieser letzte Teil des Verses galt nicht für die Israeliten damals, es ist eine immergültige Wahrheit: Freude am Herrn = Stärke. Das ist eine Ermutigung für uns! Wir sollen uns am Herrn freuen und dadurch gibt der HERR uns neue Kraft. Wie toll! Wir müssen nicht irgendwelche Dinge „erfüllen“, um neue Kraft zu erhalten, wir erhalten sie, wenn wir uns am Herrn erfreuen. Gleichzeitig ist dieser Vers auch ein Prüfstein für uns. Fühlst du dich in deinem Leben als Christ zurzeit kraftlos? Wenn ja, darf ich dich fragen wie viel Freude am Herrn gerade in deinem Leben ist?
Freude am Herrn? In dieser Zeit? Ja, in dieser Zeit. Das ist das Herausfordernde an diesem Vers: er macht keine Ausnahmen. „Freut euch im HERRN allezeit“, schreibt Paulus (Philipper 4,4). Je mehr uns dieser Vers stört, umso mehr haben wir ihn nötig.
Wie „geht“ nun Freude am Herrn? Wie kann ich mich am Herrn freuen? Ein paar einfache Tipps:
„[…] Freut euch in dem Herrn! Euch immer wieder dasselbe zu schreiben, ist mir nicht lästig; euch aber macht es gewiss.“ (Philipper 3,1)