Maria von Magdala kam zu den Jüngern und verkündete ihnen: „Ich habe den Herrn gesehen.“ Und sie berichtete, was er ihr gesagt hatte.“ (Johannes 20,18)

Maria hat als eine der Ersten den Auferstandenen gesehen, zunächst aber nicht erkannt. Zu sehr war sie in ihrer Trauer, ihrem Verlust, ihren Sorgen und sicher auch Ängsten um Verfolgung der Jesusnachfolger gefangen. Dabei hatte sie so viel mit Jesus erlebt. Er befreite sie von ihren seelischen Belastungen. Sie war mit ihm gegangen, hatte vieles, von dem was er verkündete, ganz direkt gehört…. Und nun ist da so etwas wie eine Wand zwischen ihr und Jesus. Sie erkennt nicht und versteht nicht.

Sind wir manchmal auch an so einem Punkt, an dem wir nicht erkennen können, dass Jesus da ist und was er gerade sagen will?

Maria hat gesucht – sehnsüchtig in die Grabkammer geschaut – und Jesus hat sich finden lassen. Nicht nur erblicken lassen. Er spricht sie persönlich an: „Maria!“ Für mich steckt in dieser Anrede: „Vertrau mir doch! Ich bin da!“ Er öffnet nicht nur ihre Augen, sondern ihr Herz, so wie es Paulus in Epheser 1,17b+18a für die Gemeinde erbittet: „Er gebe euch den Geist, der Weisheit schenkt und Offenbarung zuteil werden lässt. Dann könnt ihr Gott erkennen. Er öffne euch die Augen, mit denen euer Herz sieht.“

Da erkennt Maria von Magdala. Und nun kann sie nicht anders. Ich sehe sie förmlich davon eilen, um den Jüngern zu erzählen, was sie gesehen und gehört hat. Doch denen ergeht es erstmal nicht anders – sie verstehen und erkennen nicht.

Lasst uns Jesus immer wieder, so wie Maria, mit Sehnsucht suchen – nicht mit vorgefertigten Erwartungen, sondern offen für sein Wirken an und unter uns.

Eine gesegnete Osterzeit wünscht Katrin L.