Andacht Juni 2022

Liebe Geschwister, liebe Freunde

„Gott hat alles schön gemacht zu seiner Zeit, auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt; nur dass der Mensch nicht ergründen kann das Werk, das Gott tut, weder Anfang noch Ende.“ Prediger 3,11

Unser Gott, der diese Welt erschaffen hat, hat eine wunderbare einzigartige Welt erschaffen. Er hat alles zu seiner Zeit gemacht! Jedes Ding hat seine bestimmte Stunde. Jeder, der seine Bibel liest, kennt auch den Text im Prediger 3, dass alles seine Zeit hat.

Jedes Tier und jede Pflanze weiß, wann seine, wann ihre Zeit ist. An allen möglichen und unmöglichen Stellen auf unserer Erde folgen Tiere dem Rhythmus der Zeit. Vom winterschlafenden Murmeltier in den Alpen über die im Herbst gen Süden fliegenden Zugvögel bis zum Pottwal, der seine angestammte Region des Nordpolarmeeres verlässt, um seine Jungen in mexikanischen Lagunen aufzuziehen. Alle Pflanzen wachsen dort, wo sie blühen können, um sich fortzupflanzen. Sei es die Wüstenblume „Rose von Jericho“ oder der Queller, dessen Heimat das salzige Wattenmeer ist.

Auch der Mensch weiß, dass alles in seinem Leben seine Zeit hat. Hierzu gehören vor allem auch die Gegensätze in unserem Leben, die jeder von uns erfahren und durchleben muss. Wir freuen uns über die Zeit, in der wir glücklich sind, müssen aber auch durch die Zeit der Traurigkeit. So ist unser Leben in ganz verschiedene Zeitabschnitte aufgeteilt. Da sogar der Krieg und die Vertreibung ihre Zeit haben, müssen wir immer wieder um Frieden beten. Der Mensch versucht manche Dinge durch seine Intelligenz zu verändern. Er will den Himmel und die Planeten erforschen und muss doch einsehen, dass er niemals an Gott herankommt. Für uns Christen ist es wichtig, dass unsere Zeit in Gottes Hand liegt und in Gottes Handeln begründet ist.

Eduard Mörike, Pfarrer und Literaturprofessor, fasst es in folgende Worte: „In ihm sei's begonnen / der Monde und Sonnen / an blauen Gezelten /des Himmels bewegt. / Du, Vater, du rate! / Lenke du und wende! / Herr, dir in die Hände / sei Anfang und Ende, / sei alles gelegt.“

in liebevoller Verbundenheit eure Veronika